Pastor Hermann Immer erhält „Stolperstein“

Emden. Am 30. und 31. Mai 2024 treffen in Emden ein lokales und ein national wie international bedeutsames Ereignis zusammen. Darauf verweist die Evangelisch-reformierte Kirche in einer Pressemitteilung. Der von 1925 bis 1959 in Emden tätige und legendäre Pastor der reformierten Kirchengemeinde Emden, Hermann Immer (1889 bis 1964), wird am 30. Mai um 11.30 Uhr vor der Johannes a Lasco Bibliothek in der Kirchstraße mit einen von dem Künstler Gunter Demnig gestalteten Stolperstein geehrt.

Pastor Hermann Immer

Hermann Immer ist als widerständischer Geist der „Bekennenden Kirche“ und als vom Nazi-Regime Verfolgter in Erinnerung geblieben. Er habe die Barmer Theologische Erklärung im Alltag der Stadt Emden gelebt“, heißt es in der Mitteilung. Für seine „außergewöhnlichen sozialen Aktivitäten“ sei Immer vor allem in der Emder Arbeiterschaft im Stadtteil Port Arthur/Transvaal und im Emder Hafen bekannt gewesen.

Am 31. Mai wird die Barmer Theologische Erklärung 90 Jahre alt. Das im Jahre 1934 in Wuppertal-Barmen gegen die „Deutschen Christen“ und ihre beabsichtigte Gleichschaltung mit dem Machtapparat und der Ideologie des Nationalsozialismus verfasste evangelische Bekenntnis ist bis heute für das Verhältnis von Gott und Mensch, Kirche und Staat sowie den freien Glauben wegweisend, besagt die Mitteilung aus Leer.

Aus diesem Anlass laden die Evangelisch-reformierte Gemeinde und die Landeskirche für Donnerstag, den 30. Mai um 19 Uhr in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Stolpersteine Emden zu einer Gedenkveranstaltung in die Johannes a Lasco Bibliothek ein. Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Tim Kruithoff wird Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden in die Inhalte, Hintergründe und Folgen der theologischen Erklärung einführen. Der Emder Pastor Bert Gedenk benennt anschließend die Herausforderungen für Kirche und Gesellschaft, die sich heute insbesondere mit Blick auf die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Anforderungen daraus ergeben. Die musikalische Begleitung liegt bei Claudia Thül (Flöte) und Robert Willms (Gitarre).

► Zu beiden Veranstaltungen sind Gäste willkommen.